Design, was ist das denn überhaupt?

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Ein Begriff, viele Bedeutungen

Für den Begriff „Design“ bieten sich auf Deutsch viele verschiedene Übersetzungen und Interpretationen an. Konstruktive und ästhetische Überlegungen spielen in der öffentlichen Wahrnehmung eine große Rolle, wenn über Design gesprochen wird. Die soziokulturelle Dimension von Design und damit der gesellschaftliche Auftrag, den Designer*innen haben, wird in der Diskussion dagegen immer noch oft übersehen. Dabei kann die konkrete Arbeit am Objekt, so wie wir sie in der Werkstatt praktizieren, nicht ohne die Auseinandersetzung mit unserer Mit- und Umwelt gedacht werden.

Design muss erfahren werden

Nicht nur für unsere Trainees sind die verschiedenen Deutungsmöglichkeiten, die dem Begriff „Design“ innewohnen, oft schwer fassbar. Dabei lässt er sich am besten erfahren, wenn man anfängt zu arbeiten. So setzen wir uns nicht theoretisch mit Design auseinander, sondern ganz praktisch, indem wir uns eine Aufgabe suchen oder uns einem Problem annähern, indem wir es von Anfang an in Skizzen, >>Modellen und Versuchen einkreisen. Bei Versuch, Irrtum und Korrekturschleifen entstehen wie nebenbei Gespräche über Alltagssituationen, gesellschaftliche Probleme und kulturelle Eigenheiten.

Ein Gedankenspiel

Dennoch machen wir am Anfang jedes Jahres zusammen ein Frage-Antwort-Spiel, das den Geist gewissermaßen erst einmal auf das Design-Gleis zu setzen versucht. Es geht so:

Frage: Stell’ Dir vor, zwei Menschen kommunizieren miteinander. Wie machen sie das?
Antwort: Sie können direkt mit Worten und Lauten kommunizieren, mit ihrem Körper, mit Gesten und Augen. Und sie können indirekt mit Schrift und Bildern kommunizieren.
Frage: Stell’ Dir vor, ein Tier und ein Mensch kommunizieren miteinander. Geht das auch?
Antwort: Ja, Tiere und Menschen können mittels Lautäußerungen und Körpersprache kommunizieren.
Frage: Stell’ Dir vor, eine Pflanze und ein Mensch kommunizieren miteinander. Wie soll das gehen?
Hier wird die Antwort schon etwas kniffliger, aber auch das ist möglich. Pflanzen signalisieren, dass sie Wasser brauchen, wenn sie ihre Blätter hängen lassen. Der Mensch hat gelernt, solche Signale zu verstehen. Menschen können jedoch auch, zumindest indirekt zu Pflanzen Kontakt aufnehmen: Manche Gärtner*innen schwören auf klassische Musik, um ihre Pflanzen zum Wachstum anzuregen.
Frage: Stell’ Dir vor, ein Objekt und ein Mensch kommunizieren miteinander. Ist das auch möglich?
Ein Stein aus einer datierbaren Erdschicht informiert über sein Alter. Er gibt beim Wiegen sein Gewicht preis, man erkennt seine Farbe und seinen Geruch. Ob die Preisgabe der Eigenschaften eines natürlichen Gegenstandes durch seine Existenz bereits als Kommunikation gelten kann, müsste sicherlich diskutiert werden. Unsere Arbeitshypothese: Ja.
Der Kommunikationsweg vom Menschen zum Stein erweist sich jedoch als unmöglich; hier sind wir an unsere Grenze gekommen, ohne ins Esoterische abgleiten zu wollen.

Ganz anders verhält es sich bei Objekten, die von Menschen erschaffen worden sind. Wie können wir mit ihnen kommunizieren und wie kommunizieren sie mit uns? Und hier wird es spannend. Denn hier fängt die Diskussion über Gestaltung und ihren Nutzen an. Fragen über die Berechtigung von physischen Objekten kommen auf. Verbesserungsvorschläge für existierende Objekte werden gemacht, Dinge werden hinterfragt. Denn Menschen können nicht nur mit Worten, Gesten, Schrift und Bildern kommunizieren, sie kommunizieren auch mit Dingen, die sie anfertigen, bauen und entwerfen. Diese Art der Kommunikation ist ein wichtiger Aspekt von Design und sie zu lernen, ermöglicht es die Welt mit anderen Augen zu betrachten und sie ein Stück weit für sich und andere zu verändern.

Beitrag von >>Anselm Stählin

kekendo/2 hochgeklappte Präsentationsfläche Magnetleiste

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