Eine Weltkarte von weserholz Teil 2 – Eine Analyse der Peirce Quincunx Projektion aus gestalterischer Sicht

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In meinem >> letzten Blogbeitrag, in dem es – neben der Einführung eines neuen Sprichwortes („Das ist ja wie die Projektion der Weltkugel!“), zu dessen Gebrauch ich hiermit erneut aufrufe – um die Darstellung von gebräuchlichen und weniger gebräuchlichen Weltkarten ging und die damit verbundenen Vor- und Nachteile, soll es hier um eine ganz spezielle Weltkarte gehen, die im ersten Teil dieser kleinen Serie schon vorgestellt wurde:
Die Peirce- Quincunx- Projektion.

  1. der Quincunx
  2. die Eigenschaften der Quincunx- Projektion aus gestalterischer Sicht

 

1. der Quincunx

Als Quincunx bezeichnet man die Anordnung von fünf Punkten, die der Darstellung der 5 auf einem Spielwürfel entspricht. Vier Punkte sind in den Ecken eines imaginierten Quadrates angeordnet, der fünfte in dessen Mitte. Wikipedia sagt: „Das Quincunx-Muster ist eine in vielen Kulturen zu findende, intuitiv einfache Anordnung von fünf Punkten.“

Charles S. Peirce, war ein bedeutender amerikanischer Philosoph und Logiker. Doch es soll hier weniger um den Urheber sondern um seine Schöpfung gehen, nämlich die Quincunx-Kartenprojektion.

 

2. die Eigenschaften der Quincunx-Projektion aus gestalterischer Sicht

Die erste Besonderheit, die diese Karte ausmacht, ist ihr äußere Struktur. Sie ist quadratisch, hat demnach vier gleiche Kantenlängen. Quadrate sind selbstähnlich. Das heißt, dass sie in exakte Kopien ihrer selbst zerlegt werden können. Im Rückschluss bedeutet das: wenn eine bestimmte Menge N² Quadrate in zwei Richtungen gleich oft nebeneinander gelegt wird, entsteht immer wieder ein Quadrat. Eine Veranschaulichung dieses Phänomens ist das Schachbrett.

Für Designer*innen sind selbstähnliche Formen und Objekte interessant, da ihre Iteration oft eine interessante Gliederung einer Fläche oder räumlichen Struktur möglich macht.

Die Pole der Erde sind auf unserer Projektion in Quincunx-Formation dargestellt (Südpol oder Nordpol in der Mitte, der jeweils auf der Weltkugel gegenüberliegende Pol an den vier Ecken des Quadrates).

Diese Darstellung macht es nun möglich, viele Kopien der Weltkarte wie Kacheln derart nebeneinander zu legen, dass jeweils Nord- und Südpol im Zentrum von sich nun überlappenden Weltkarten liegen. Ein solches Muster bezeichnet man als Parkettierung.

Die Peirce-Quincunx-Projektion ist in ihrer äußeren Struktur selbstähnlich und parkettierbar in ihrer inneren Form. Sie ist also auf einer Fläche theoretisch unendlich erweiterbar.

weserholz Weltkarte Kacheln Peirce Quincunx Kartenprojektion

Aus gestalterischer Sicht ergeben sich daraus viele unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten – zusätzlich zu der ästhetisch reizvollen Anmutung regt die Projektion auch zu geopolitischen Diskussionen an. Und genau dies ist eine ideale Ausgangslage: über die äußere Form vermittelt sich ein Inhalt, der wiederum die äußere Form bestimmt.

Im dritten Teil dieser Reihe wird es um die Peirce-Quincunx Projektion aus geopolitischer Sicht gehen. Für uns als >> Sozialunternehmen spielt das eine besondere Rolle.

Bis dahin könnt ihr unsere anderen >> Produkte kennenlernen:
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und >> fonko unsere magnetischen Klammern für mehr Zusammenhalt.

 

Ein Beitrag von >> Anselm Stählin – Leitender Designer | weserholz