Du hast dich auf deinem (beruflichen) Weg in verschiedenen Disziplinen ausprobiert (u.a. Studium der Kommunikationswissenschaften und Architektur) und von unterschiedlichsten Menschen inspirieren lassen. Auch unser weserholz Team setzt sich aus Menschen zusammen, die sehr individuelle (Berufs)Wege gehen, die selten geradlinig sind. Verändert dieser Weg deinen Blick/ deine Art als Modedesignerin zu arbeiten?
Das kann ich gar nicht sagen, ich kenn ja nur diesen Weg. Jede Erfahrung hinterlässt Spuren und macht etwas mit einem. Es ist die Erfahrung, in jeglicher Hinsicht, die uns prägt. Einige sagen, dass mein Architekturstudium in meinen modischen Arbeiten zu erkennen ist.
Andere wiederum sehen nichts „afrikanisches“ in meiner Mode. Wobei ich mich immer gefragt habe, wie soll bitte schön etwas „afrikanisches“ zu sehen sein, wenn sich „afrikanisch“ gar nicht in einem Wort definieren lassen kann. Wenn man gar nicht wirklich von afrikanischer Mode oder Musik sprechen kann, da Afrika ein riesiger, diverser Kontinent ist. Jetzt schweife ich etwas ab. Um zurück zukommen auf die Frage: den Weg würde ich nochmal gehen, verändert oder nicht verändert, das weiß ich wie gesagt nicht.
Für >> fonko entstanden viele Entwürfe und inzwischen ist die 2. Edition auf dem Markt. Wie verläuft dein Designprozess?
Gibt es einen „Bisrat typischen“ Prozess?
Unterschiedlich, ich lasse mich treiben.
Unterschiedlich, ich lasse mich treiben.
Für >> fonko entstanden viele Entwürfe und inzwischen ist die 2. Edition auf dem Markt. Wie verläuft dein Designprozess?
Gibt es einen „Bisrat typischen“ Prozess?
Woher nimmst du die Inspiration für deine Kollektionen?
Inspiration steckt überall. Eine Hauswand, ein Fetzen Stoff, ein Foto oder eine Lyrik, ein Kreis…eine Geschichte. Meistens kommen mir nachts die besten Ideen. Auf meiner Nachtkommode hab ich einen Skizzenblock und einen Bleistift, um alles festzuhalten, was mir dann einfällt.
Was ist dir wichtig in deiner Arbeit? Liegt deiner Arbeit eine besondere Haltung/ Überzeugung zugrunde?
Sehr wichtig ist mir, dass ich achtsam meiner Umwelt und Mitmenschen gegenüber arbeite. Dass ich meiner Kundschaft mit gutem Gewissen ethisch vertretbare Mode anbiete. Ich produziere ausschließlich in Deutschland und verarbeite Reststoffe.
Sehr wichtig ist mir, dass ich achtsam meiner Umwelt und Mitmenschen gegenüber arbeite. Dass ich meiner Kundschaft mit gutem Gewissen ethisch vertretbare Mode anbiete. Ich produziere ausschließlich in Deutschland und verarbeite Reststoffe.
Was ist dir wichtig in deiner Arbeit? Liegt deiner Arbeit eine besondere Haltung/ Überzeugung zugrunde?
Was bedeutet der Begriff Zusammenhalt für dich?
Zusammenhalt ist Stärke und Sicherheit. Zusammenhalt ist die Basis, um Größeres zu bewirken oder etwas zu verändern, um Visionen zu realisieren. Zusammenhalt in der Gesellschaft, Gruppe, in der Familie, zwischen Freunden und aber auch zwischen Körper und Geist.
Du verbindest Mode mit Musik, warum und wie?
Verbinden im Sinne von Events, dass ich zu jeder Modepräsentation eine unplugged Session mitorganisiere z.B. Und es geht wunderbar Hand in Hand. Zwei Kunstformen, die ich sehr liebe und die sich absolut ergänzen und zusammengehören und unglaubliche Emotionen erzeugen können.
Verbinden im Sinne von Events, dass ich zu jeder Modepräsentation eine unplugged Session mitorganisiere z.B. Und es geht wunderbar Hand in Hand. Zwei Kunstformen, die ich sehr liebe und die sich absolut ergänzen und zusammengehören und unglaubliche Emotionen erzeugen können.
Du verbindest Mode mit Musik, warum und wie?
Du hast gemeinsam mit Freunden/Kollege*innen >> M.Bassy gegründet – „ein Salon für Begegnung mit zeitgenössischen afrikanischen und afrikanisch beeinflussten Künstler*innen und Kreativen“. Was treibt euch an, was ist eure Vision?
Wir sind zu sechst und kommen alle aus dem Kreativbereich (Architekten, Mode-, Licht und Kommunikationsdesigner*innen). M.Bassy machen wir neben unseren Hauptjobs.
Für mich war es und ist es ein Thema, Afrika aus meiner Perspektive zu zeigen. Wie ich schon vorhin kurz erwähnt habe, dass mich diese Reduzierung immer genervt hat. Afrikanisch – als wäre Afrika ein großes Land mit einer Sprache und einer Musikrichtung. Diese einzige Sicht Afrikas, die wir immer wieder aus den Mainstreammedien kennen, reicht jetzt! Oder auch in der Mode, diese ständige Objektivierung von schwarzen Models, grad neulich in der deutschen Elle gesehen, ist unfassbar dumm!! – Afrika und schwarze Menschen sind KEIN TREND!!
Zu >> M.Bassy laden wir (inzwischen schon seit fast 4 Jahren) Kreative aus allen Ecken Afrikas und der Diaspora nach Hamburg ein. Durch Ausstellungen, Panels, Konzerte, Lesungen etc. wird das andere Afrikabild gezeigt und Geschichte aufgearbeitet. Was dann hoffentlich die Ignoranz in einigen Köpfen verdrängt und zu mehr Toleranz und einem besseren Miteinander führt. Das klingt jetzt alles nach Uni und pauken, ganz und gar nicht, es ist mit sehr viel Spaß und Liebe verbunden und unglaublich vielen unbezahlbaren schönen Momenten.
M.Bassy und weserholz werden in naher Zukunft zusammenarbeiten. Zunächst ist eine kleine Kollektion von dir für >> fonko geplant, hast du schon Ideen dazu, was unsere Freunde tragen werden?
Ja :-), Ideen sind da, der Kopf raucht…
Ja :-), Ideen sind da, der Kopf raucht…
M.Bassy und weserholz werden in naher Zukunft zusammenarbeiten. Zunächst ist eine kleine Kollektion von dir für >> fonko geplant, hast du schon Ideen dazu, was unsere Freunde tragen werden?
Was möchtest du von uns (über Zusammenhalt) wissen?
Na, was bedeutet Euch denn Zusammenhalt?

Dieses Bild entwarf >> Trainee Modou als Antwort auf die Frage.
Kerngedanke unserer Zusammenarbeit sind Partizipation und Co-Creation – sowohl auf sozialer als auch Produktebene. So ist auch unser Produkt >> fonko – vier magnetische Klammern – entstanden, das unsere Haltung von Zusammenhalt verkörpert.
fonko bedeutet auf Wolof „füreinander sorgen”.
In diesem Sinne verstehen wir die Klammer als Freund und Ordnungshilfe für mehr Zusammenhalt in komplexen Zeiten.
Weitere Texte aus dem >> Bulletin No2 zum Thema Zusammenhalt findet ihr hier.

Mehr über Bisrat Negassi:
Die Modesignerin Bisrat Negassi führt in Hamburg ihr Label >> NEGASSI. NEGASSI steht für transkulturelle Mode – eine Art universelle Sprache durchfließt die Kreationen, der Eritreerin, die in Deutschland aufwuchs und studierte und in Frankreich, Italien und den USA als Modedesignerin arbeitete. Ihre Designs sind modern-klassisch mit afro-asiatischen Einflüssen und beinhalten eine deutsch-konzeptionelle Dimension.
Die Fragen stellte >> Paula Eickmann